Tag der Arbeit im Zeichen von Corona

Anlässlich des heutigen Tags der Arbeit (1. Mai) erklärt die Frankfurter Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen (SPD):

Beifall klatschen reicht nicht aus - Löhne und Leistungen müssen erhöht werden

„Der diesjährige Tag der Arbeit fällt in eine Zeit, in der die Gesellschaft als Ganzes vor der größten Herausforderung der Nachkriegszeit steht. Jetzt in der Corona-Krise wird deutlich, wie wichtig ein starker Sozialstaat, gute Arbeitnehmerrechte und faire Löhne sind.

Das Lohnniveau in der Pflege oder im Einzelhandel ist seit Jahren erschreckend gering. Beifall klatschen reicht als Form der Anerkennung nicht aus. Nur durch faire und anständige Löhne wird der Wert dieser Arbeit für unsere Gesellschaft ausreichend anerkannt. Das große Interesse an den diesjährigen 1. Mai-Kundgebungen im Netz zeigt, dass die Mehrheit der Gesellschaft endlich eine handfeste Aufwertung der sogenannten systemrelevanten Berufe fordert.

Jetzt in der Krise wird auch deutlich, wie wichtig ein funktionierender Sozialstaat ist. Beim Blick auf die Arbeitslosenzahlen in den USA - einem von neoliberaler Politik ausgeschlachteten Staat - wird mir übel. Wer dort seine Arbeit verliert, fällt durch jegliches soziale Netz. Deshalb gilt es die in Deutschland erkämpften staatlichen Leistungen und Arbeitnehmerrechte weiter zu festigen und an die neuen Herausforderungen anpassen. Wo nötig, müssen sie korrigiert werden - wie bei der jetzt beschlossenen Erhöhung des Kurzarbeitergeldes.

Wir alle sollten ein starkes Interesse daran haben, dass Deutschland solidarisch, sozial und wirtschaftlich gut die Krise übersteht. Dabei erinnere ich daran: Nicht das große Geld macht Deutschland wirtschaftlich stark, sondern diejenigen, die es erwirtschaften!“