Das pandemiebedingt weltweit geringe Passagieraufkommen trifft die Luftverkehrsbranche besonders schwer. Der Frankfurter Flughafen hatte 2020 mit einem Rückgang von ungefähr 75 % im Vergleich zum Vorjahr zu kämpfen. Dennoch eröffnen diese für die Fluggesellschaften fraglos belastenden Zeiten neue Handlungsspielräume in Hinblick auf die Verminderung des Fluglärms. „Daraus ergibt sich die Pflicht aller Protagonisten, die verkehrsarme Zeit sinnvoll zu nutzen“, so Groden-Kranich, Nissen und Rößner.
Die Initiatorinnen des Parlamentskreises Fluglärm, die in einer Pressemitteilung bereits das akut angewandte EFP, ein den kontinuierlichen Sinkflug unterstützendes Anflugverfahren, begrüßten, sind aber weiterhin der Meinung: „Die Anwendung des Effecient Flight Profile Concept war ein guter, wenn auch kleiner Schritt. Zudem bleibt zu bezweifeln, ob dieses Verfahren auch bei wieder zunehmendem Flugbetrieb beibehalten werden kann. Die aktuell verkehrsarme Zeit muss deshalb genutzt werden, um im Sinne der Fluglärmminderung möglichst viele An- und Abflugverfahren auch in der Praxis zu testen. Alle Optionen müssen nun noch einmal auf den Tisch“. Neben dem kontinuierlichen Sinkflug sind insbesondere die Anhebung des Gegenanflugs, Steilstartverfahren und der Segmented Approach neu zu prüfen – und zwar insbesondere unter Berücksichtigung des zu erwartenden Wiederanstiegs des Verkehrs. „Nur wenn die Verfahren auch bei deutlich mehr Flugverkehr geflogen werden können, und sei es zunächst auch nur in einzelnen z. B. besonders sensiblen Zeitbereichen, haben sie einen nachhaltigen Mehrwert für die Anwohnerinnen und Anwohner der Flughäfen“, so die Initiatorinnen abschließend.
Gerade die Pandemie muss jetzt zwingend genutzt werden, um für die lärmgeplagten Menschen rund um den Frankfurter Flughafen Lösungen zu finden.