„Fensteraufmachen und Stoßlüften bringt mehr als mobile Luftreinigungsanlagen“, sagt die SPD-Umweltpolitikerin Ulli Nissen aus Frankfurt. „Einfach mal das Fenster aufmachen ist effektiver, leiser und billiger. Zusätzlich ist es auch noch besser für unsere Umwelt, denn wohin mit all den mobilen Luftreinigungsanlagen, wenn die Corona-Krise bewältigt sein wird?“.
Der Bundestagsabgeordneten liegt eine Bewertung der Bundesregierung vor. Danach leisteten mobile Luftreinigungsgeräte keinen nennenswerten Beitrag zum Infektionsschutz. Die Erwartung an diese Geräte sei oftmals überzogen. Intensives und fachgerechtes freies Lüften reiche nach der Bewertung der Bundesregierung in den allermeisten Fällen als zusätzliche Infektionsschutzmaßnahme auch in mehrfach belegten Räumen aus.
Ulli Nissen hatte sich zuvor an Wirtschaftsminister Altmaier mit der Frage gewandt, warum dieser mit der aktuellen „Bundesförderung Corona-gerechte Um- und Aufrüstung von raumlufttechnischen Anlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten“ keine mobilen Luftfiltergeräte fördere. Er antwortete, dass die Ausgestaltung der Bundesförderung nach fachlicher Beratung durch das Umweltbundesamt erfolgt sei und legte die Bewertung der Bundesregierung vor.
Nissen rät weiter: „Lüften ist aber nur ein wichtiger Beitrag zum Infektionsschutz. Die Frischluft reduziert lediglich die Anzahl der Aerosole, das sind virenbelastete feinste Tröpfchen. Lüftungsmaßnahmen bieten aber keinerlei Schutz vor Tröpfcheninfektionen. Ausreichender Infektionsschutz besteht daher immer nur in Kombination mit anderen Infektionsschutzmaßnahmen. Auch intensives fachgerechtes Lüften kann die bekannten AHA-Maßnahmen (Abstand – Hygiene – Alltagsmasken) nicht ersetzen.“
Wer Tipps zum richtigen Lüften braucht, kann sich diese auf den Seiten des Umweltbundesamtes holen.