„Der letzte Nazi“ löst Shitstorm aus – Abgeordnete Nissen wirbt explizit für Besuch der provokanten Ausstellung

Die aktuelle Ausstellung „Der letzte Nazi“ von Niklas Fiedler alias Zarathroxa im Kunstverein Familie Montez erregt die Gemüter. Im Netz ist um ein Video [https://www.facebook.com/montezffm/videos/1632223090186922/] zur Ausstellung ein Shitstorm entbrannt. Dort zu lesen sind Hasskommentare über den Künstler wie „Sperrt ihn weg, dann hat er genug Zeit für seine ‚Kunst‘. Im Tierreich hätte man sowas nach der Geburt tot gebissen!“. Nun schaltet sich auch die Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen in die Diskussion ein.

„Ich bin entsetzt über die Verrohung der Internetkultur, die diese Diskussion mal wieder zeigt. Wir müssen im tagtäglichen Leben und im Netz Haltung zeigen - für künstlerische Freiheit, für einen menschlichen Umgang miteinander, für Demokratie und Solidarität. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist dabei fundamental wichtig. Ich werbe deshalb gerne nochmal ausdrücklich dafür, die Ausstellung anzusehen und mache explizit Werbung dafür“, erklärt die Bundestagsabgeordnete.

Die Ausstellung ist noch bis 6. Mai im Kunstverein der Familie Montez unter den Rundbögen der Honsellbrücke zu sehen. Nach eigenen Angaben, möchte man beim Besuch „abwechselnd lachen, weinen oder erschrocken verstummen“. Gezeigt werden die Originalbilder des kürzlich fertiggestellten und durch die Aventis-Stiftung geförderten Graphic Novels. Der Künstler spielt dabei ein Gedankenexperiment durch: „Was wäre, wenn die Nazis den Krieg gewonnen hätten? Wo würde der Rassenwahn der Nazis enden? In einem alternativen Geschichtsverlauf des 20. Jahrhunderts wird uns eine Welt vorgeführt, die erschreckende Parallelen zur Gegenwart aufzeigt - etwa wenn sich am rechten Rand der NSDAP eine noch radikalere Partei abspaltet, welche sich "Alternative für Deutschwelt" nennt...“ Die Lesungen und Performances finden statt: Donnerstag, 3. 5., 20 Uhr; Samstag, 5. 5., 19 Uhr, Sonntag, 6. 5., 19 Uhr.