Die deutsche Kapitänin und politische Aktivistin Carola Rackete sowie die gesamte Crew der Sea-Watch wurde von der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Hessen-Süd (ASF) für eine Auszeichnung mit dem bundesweiten Gustav-Heinemann-Bürgerpreis der SPD vorgeschlagen. Der Preis ehrt Menschen und Organisationen für ihren Einsatz für Frieden und Demokratie und für Benachteiligte und gesellschaftliche Minderheiten.
„Mit ihrem Einsatz für in Seenot geratene Flüchtlinge trotzen sie nicht nur den Gefahren auf See, sondern auch den „Salvinis“ in Europa. Jedes einzelne, durch ihre Initiative gerettete Leben ist ein Sieg und ein Zeichen der Menschlichkeit“, begründet die ASF-Bezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen die Entscheidung.
Der Gustav-Heinemann-Bürgerpreis steht im Zeichen des Lebenswerks seines Namensgebers. Mit der Verleihung des Bürgerpreises sollen Menschen ermutigt werden, „mehr eigenverantwortliche Mitwirkung und Mitbestimmung mündiger Bürger in unserem Staat zu wagen“, wie es in der Satzung des Preises heißt.
Als Frankfurter Bundestagsabgeordnete ist Nissen auch Mitglied der Parlamentsgruppe „Seenotrettung“ im Deutschen Bundestag. Die SPD-Frau weiß um die Verdienste der Sea-Watch Crew, Menschlichkeit in die Flüchtlingspolitik zurückzubringen. „Das Handeln der Seenotretter ist wie ein Kompass, der uns allen den richtigen Weg hin zu Mut, Verantwortung, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Solidarität weist“, bekräftigt Nissen den ASF-Vorschlag.
Sea-Watch ist Ende 2014 aus einer Initiative von Freiwilligen entstanden, die dem Sterben im Mittelmeer nicht mehr länger tatenlos zusehen konnten. Seit Anfang 2015 arbeiten die engagierten Freiwilligen aus ganz Europa als Seenotretter im Mittelmeer. Der politische Anspruch der Organisation ist, „dass kein Mensch auf der Flucht und in der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben an den Außengrenzen der Europäischen Union stirbt“. Sea-Watch finanziert sich ausschließlich aus Spenden.