„Die Politik beobachtet die Situation auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt während der Corona-Krise sehr genau. Wenn immer mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Miete nicht mehr begleichen können und dadurch Schulden anhäufen, dann sollten wir mittelfristig einen Solidaritätsfonds zu deren Unterstützung einrichten“, fordert die Frankfurter Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen (SPD).
Der Vorschlag des Deutschen Mieterbundes (DMB) und des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) trifft bei der Bau- und Wohnungspolitikerin auf offene Ohren. Beide Organisationen hatten in einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesregierung einen „Sicher-Wohnen-Fonds“ gefordert. Nissen stellt sich vor, dass Mieter mit massiven Einkommensausfällen auf Hilfe aus dem Fonds zugreifen könnten, wenn sie keine anderweitige Unterstützung wie etwa durch das Wohngeld erführen.
Die Abgeordnete erwartet, dass Mieter in nahezu allen deutschen Großstädten vermehrt in finanzielle Schwierigkeiten geraten, da hier die Mietpreise im bundesweiten Vergleich am höchsten sind. Nissen rät besorgten Mietern dazu, ihre Vermieter so früh wie möglich auf drohende Zahlungsschwierigkeiten anzusprechen. Dann könne man gemeinsam nach Lösungen suchen.
Bis sich die Wirkung der aktuellen Sofort-Maßnahmen überprüfen lasse, solle der Bund bereits mit den Planungen für weitere Hilfen beginnen, so Nissen. „Die Einrichtung eines Sicher-Wohnen-Fonds sollte ernsthaft geprüft und vorbereitet werden. Die ungewöhnliche Allianz von Mietervereinen und Vermieter-Verbänden zeigt, wie kritisch die Lage ist!“, bekräftigt die Wohnungspolitikerin.
„Wir haben bereits gehandelt und Kündigungen für einige Monate verhindert. Das befreit aber nicht von der Pflicht zur Mietzahlung, auch wenn diese gestundet erfolgt. Wenn sich abzeichnet, dass die durch Corona bedingte Krise auf dem Arbeitsmarkt nicht binnen eines Monats bewerkstelligt werden kann, dann soll der Fonds kommen“ meint Nissen.