Nächtliches Landen soll kaum teurer werden - Nissen: „Fraport verpasst einmalige Chance“

Fraport hat laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau dem hessischen Verkehrsminister einen Antrag für eine neue Entgeltordnung vorgelegt. Nächtliches Fliegen zwischen 23 und 24 Uhr soll damit zur Verwunderung der Frankfurter Bundestagsabgeordneten Ulli Nissen (SPD) kaum teurer werden. Der Flughafenbetreiber möchte die Zuschläge im genannten Zeitraum von 200 auf 300 Prozent erhöhen.

„Fraport verpasst damit die einmalige Chance, seinen guten Willen zum Schutz der Bevölkerung zu zeigen. Die geplante Erhöhung der Lärmzuschläge fällt leider zu gering aus, als dass sie eine gute Steuerungswirkung für weniger nächtliche Landungen entfalten könnte“, sagte Nissen gestern enttäuscht.

Die Frankfurterin hatte noch im Juni die Ankündigung Fraports, die Entgelte erhöhen zu wollen, begrüßt. Sie hatte sich in einer Pressemitteilung darüber gefreut, dass die Fraport AG endlich ihre Verantwortung für die Gesundheit der Anwohner im Umland des Frankfurter Flughafens akzeptiere.

Deshalb fordert die Sprecherin des Parlamentskreises Fluglärm im Deutschen Bundestag nun Nachbesserungen. Nissen verwies dazu auf eine Stellungnahme der Fluglärmkommission, die eine deutlichere Steigerung der Gebühren für nächtliches Landen fordert. Darin wird auch geraten, die Gebühren für lärmintensive Flugzeuge zu erhöhen.

Die SPD-Frau richtete eine deutliche Bitte an die hessische Landesregierung: „Ich halte weiterhin mindestens eine Verfünffachung der Landeentgelte für notwendig. Der Verkehrsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen sollte hier Nachbesserungen von Fraport fordern, wenn er es ernst mit dem Anwohnerschutz meint!“