Ulli Nissen (SPD): „Kopenhagen, Amsterdam und Madrid haben belebte Innenstädte“
Frankfurt diskutiert über eine autofreie Innenstadt. SPD-Chef Mike Josef und Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (ebenfalls SPD) hatten ihre Gedanken dazu in den vergangenen Tagen der Öffentlichkeit präsentiert. Gegenwind im Römer kommt von CDU und FDP - allerdings auch von der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Die SPD-Umweltpolitikerin Ulli Nissen wirbt nun für einen Dialog mit der IHK, die ein kompetenter Diskussionspartner sei: „Kopenhagen, Amsterdam und Madrid sind auch nicht ausgestorben und haben belebte Innenstädte mit vielen Vorteilen für die ansässige Wirtschaft. Ich möchte wissen, warum die IHK so große Befürchtungen hat. Denn es bieten sich viele neuen Chancen mit einer autofreien Innenstadt.“
Nissen ist Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordnete und kennt durch ihre Tätigkeit im Umweltausschuss positive Beispiele aus anderen Städten, die eine Verkehrswende angestoßen haben.
In der spanischen Hauptstadt Madrid sind laut einer Studie die Einnahmen der Geschäfte um 9,5 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der örtliche Stadtrat hatte diese in Auftrag gegeben, nachdem die Innenstadt letztes Jahr autofrei wurde. Die Madrilenen freuen sich nun, dass die Maßnahme die Luft verbessert und gleichzeitig der Wirtschaft dient.
Nissen betont deshalb die Chancen: „Ohne Autos entstehen freie Flächen für eine Aufwertung. Anwohner, Lieferanten und Handwerker hätten natürlich weiter Zugang mit ihren Fahrzeugen. Sie könnten sogar leichter einen Parkplatz finden - ohne die Angst den übrigen Verkehr zu behindern. Auch große Parkhäuser könnten angebunden bleiben.“